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GNU/Linux man pages

Livre :
Expressions régulières,
Syntaxe et mise en oeuvre :

ISBN : 978-2-7460-9712-4
EAN : 9782746097124
(Editions ENI)

apt.conf(5)


APT.CONF

APT.CONF

NAME
BESCHREIBUNG
SYNTAX
DIE APT-GRUPPE
DIE ERWERBGRUPPE
VERZEICHNISSE
APT IN DSELECT
WIE APT DPKG AUFRUFT
PERIODISCHE- UND ARCHIVOPTIONEN
FEHLERSUCHOPTIONEN
BEISPIELE
DATEIEN
SIEHE AUCH
FEHLER
ÜBERSETZUNG
AUTHORS
NOTES

NAME

apt.conf − Konfigurationsdatei für APT

BESCHREIBUNG

apt.conf ist die Hauptkonfigurationsdatei für die APT−Werkzeugsammlung, aber bei weitem nicht der einzige Ort, an dem Änderungen vorgenommen werden können. Alle Werkzeuge nutzen die Konfigurationsdateien daher gemeinsam und außerdem wird ein einheitlicher Befehlszeilenauswerter benutzt, um eine einheitliche Umgebung bereitzustellen.

Wenn ein APT−Werkzeug startet, wird es die Konfigurationsdateien in der folgenden Reihenfolge lesen:

1. die Datei, die durch die Umgebungsvariable APT_CONFIG angegeben wird (falls gesetzt)

2. alle Dateien in Dir::Etc::Parts in aufsteigender alphanumerischer Reihenfolge, die kein »conf« als Dateinamenserweiterung haben und die alphanumerische Zeichen, Bindestriche (−), Unterstriche (_) und Punkte (.) enthalten – andernfalls werden sie stillschweigend ignoriert.

3. die Hauptkonfigurationsdatei, die durch Dir::Etc::main angegeben wird

4. die Befehlszeilenoptionen werden angewandt, um die Konfigurationsdirektiven zu überschreiben oder um sogar mehrere Konfigurationsdateien zu laden.

SYNTAX

Die Konfigurationsdatei ist in einem Baum mit Optionen organisiert, die in funktionellen Gruppen organisiert sind. Optionsspezifikation wird mit einer doppelten Doppelpunktschreibweise angegeben, zum Beispiel ist APT::Get::Assume−Yes eine Option innerhalb der APT−Werkzeuggruppe für das Werkzeug Get. Optionen werden nicht von ihren Elterngruppe geerbt.

Syntaktisch ist die Konfigurationssprache dem nachempfunden, was die ISC−Werkzeuge, wie bind und dhcp, benutzen. Zeilen, die mit // beginnen, werden als Kommentar betrachtet (und ignoriert), ebenso wie jeglicher Text zwischen /* und */, wie bei C/C++−Kommentaren. Jede Zeile hat die Form APT::Get::Assume−Yes "true";. Das abschließende Semikolon und die Anführungszeichen werden benötigt. Der Wert muss in einer Zeile stehen und es gibt keine Möglichkeit Zeichenketten aneinander zu hängen. Er darf keine inneren Anführungszeichen enthalten. Das Verhalten des Backslashs »\« und maskierter Zeichen innerhalb eines Wertes ist nicht festgelegt und diese sollten nicht benutzt werden. Ein Optionsname darf alphanumerische Zeichen und die Zeichen »/−:._+« enthalten. Ein neuer Geltungsbereich kann mit geschweiften Klammern geöffnet werden, wie:

APT {
Get {
Assume−Yes "true";
Fix−Broken "true";
};
};

mit eingefügten Zeilenumbrüchen, um es leserlicher zu gestalten. Listen können erstellt werden, indem ein Geltungsbereich geöffnet wird und eine einzelne, von Anführungszeichen, denen ein Semikolon folgt, eingeschlossene Zeichenkette eingefügt wird. Es können mehrere Einträge eingefügt werden, jeweils getrennt durch ein Semikolon.

DPkg::Pre−Install−Pkgs {"/usr/sbin/dpkg−preconfigure −−apt";};

Im Allgemeinen bietet die Beispielkonfigurationsdatei in /usr/share/doc/apt/examples/apt.conf /usr/share/doc/apt/examples/configure−index.gz eine gute Anleitung, wie dies aussehen könnte.

Die Namen der Konfigurationselemente sind nicht von Groß− und Kleinschreibung abhängig. Deshalb könnten Sie im vorherigen Beispiel auch dpkg::pre−install−pkgs benutzen.

Namen für die Konfigurationsdatei sind optional, wenn eine Liste, wie sie im Beispiel DPkg::Pre−Install−Pkgs oberhalb gesehen werden kann, definiert ist. Wenn Sie keinen neuen Namen angeben, wird ein neuer Eintrag der Liste lediglich eine neue Option hinzufügen. Wenn Sie einen Namen eingeben, können Sie die Option, wie jede andere Option, überschreiben, indem Sie der Option erneut einen neuen Wert zuweisen.

Es sind die beiden Spezialfälle #include (das missbilligt ist und von alternativen Implementierungen nicht unterstützt wird) und #clear erlaubt: #include wird die angegebene Datei einfügen außer, wenn der Dateiname mit einem Schrägstrich endet, dann wird das ganze Verzeichnis eingefügt. #clear wird benutzt, um einen Teil des Konfigurationsbaums zu löschen. Das angegebene Element und alle davon absteigenden Elemente werden gelöscht. (Beachten Sie, dass diese Zeilen auch mit einem Semikolon enden müssen.)

Der #clear−Befehl ist der einzige Weg, eine Liste oder einen kompletten Geltungsbereich zu löschen. Erneutes Öffnen eines Geltungsbereichs oder der unten beschriebene ::−Stil werden vorherige Einträge nicht überschreiben. Optionen können nur überschrieben werden, indem ein neuer Wert an sie adressiert wird – Listen und Geltungsbereiche können nicht überschrieben, sondern nur bereinigt werden.

Alle APT−Werkzeuge bringen eine Option −o mit, die es einer beliebigen Installationsdirektiven erlaubt, auf der Befehlszeile angegeben zu werden. Die Syntax ist ein vollständiger Optionsname (APT::Get::Assume−Yes zum Beispiel), gefolgt von einem Gleichheitszeichen und dann dem neuen Wert der Option. Listen können ebenfalls durch Anhängen von abschließenden :: zur Namensliste hinzugefügt werden. (Wenn Ihnen das merkwürdig vorkommt: Die Geltungsbereichs−Syntax kann nicht auf der Befehlszeile benutzt werden.)

Beachten Sie, dass Sie :: nur benutzen können, um ein Element pro Zeile an eine Liste anzuhängen und dass Sie es nicht nicht in Verbindung mit einer Geltungsbereichs−Syntax benutzen sollten. (Die Geltungsbereichssysyntax fügt implizit :: ein) Die Benutzung der Syntax von beiden zusammen wird einen Fehler auslösen, den einige Anwender ungünstigerweise weitergeben an eine Option mit dem unüblichen Namen »::«, der wie jede andere Option mit einem Namen agiert. Dies leitet viele Probleme ein, einschließlich, dass der Anwender, der mehrere Zeilen in dieser falschen Syntax in der Hoffnung etwas an die Liste anzuhängen schreibt, das Gegenteil von nur der letzten Zuweisung zu diese Option »::« erreicht. Bevorstehende APT−Versionen werden Fehler ausgeben und die Arbeit stoppen, wenn sie auf diese falsche Verwendung stoßen. Korrigieren Sie deshalb nun solche Anweisungen, solange sich APT nicht explizit darüber beklagt.

DIE APT-GRUPPE

Diese Gruppe von Optionen steuert das allgemeine Verhalten von APT, ebenso wie es die Optionen für alle Werkzeuge enthält.

Architecture

Systemarchitektur; Setzt die Architektur die benutzt wird, wenn Dateien heruntergeladen und Paketlisten ausgewertet werden. Die interne Vorgabe ist die Architektur für die APT kompiliert wurde.

Default−Release

Standard−Release von dem Pakete installiert werden, wenn mehr als eine Version verfügbar ist. Enthält Release−Name, Codename oder Release−Version. Beispiele: »stable«, »testing, »unstable«, »squeeze«, »wheezy«, »4.0«, »5.0*«. Siehe auch apt_preferences(5).

Ignore−Hold

Halten von Paketen ignorieren; Diese globale Option veranlasst den Problemlöser, gehaltene Pakete beim Treffen von Entscheidungen zu ignorieren.

Clean−Installed

Standardmäßig auf on (ein). Wenn es auf on gesetzt wird, wird die automatische Bereinigungsfunktion alle Pakete entfernen, die nicht länger aus dem Zwischenspeicher heruntergeladen werden können. Wenn es auf off gesetzt wird, dann werden außerden die Pakete, die lokal installiert sind, vom Bereinigen ausgeschlossen – beachten Sie jedoch, dass APT keine direkten Möglichkeiten bereitstellt, um sie erneut zu installieren.

Immediate−Configure

Standardmäßig »on«, wodurch APT veranlasst wird, »essential«− oder »important«−Pakete so schnell wie möglich in der »install«−/»upgrade«−Operation zu installieren. Dies wird getan, um den Effekt eines gescheiterterten dpkg(1)−Aufrufs zu begrenzen: Wenn diese Option ausgeschaltet ist, behandelt APT ein »important«−Paket auf die gleiche Weise wie ein »extra«−Paket: Zwischen dem Entpacken des »important«−Pakets A und seiner Konfiguration können dann viele andere Entpack− oder Konfigurationsaufrufe liegen, z.B. für Paket B, das keine Beziehung zu A hat, aber den dpkg−Aufruf zum Scheitern bringt (z.B. weil das Betreuerskript von Paket B Fehler generiert), die als Ergebnis einen Systemstatus haben, in dem Paket A entpackt, aber nicht konfiguriert ist und für kein von A abhängendes Paket länger gewährleistet ist, dass es funktioniert, weil die Abhängigkeit zu A nicht länger befriedigt wird. Das unmittelbare Konfigurationskennzeichen wird außerdem auf alle Abhängigkeiten angewandt, was zu einem Problem führen könnten, falls die Abhängigkeiten z.B. einen Kreis bilden, so dass eine Abhängigkeit mit der Unmittelbarmarkierung mit einer Vorabhängigkeit vergleichbar ist. So ist es theoretisch möglich, dass APT einer Situation begegnet, in der keine unmittelbare Konfiguration durchgeführt, ein Fehler ausgegeben und sich auf diese Option bezogen werden kann, so dass der Anwender die unmittelbare Konfiguration zeitweise deaktivieren kann, um in der Lage zu sein, erneut ein »install«/»upgrade« durchzuführen. Beachten Sie, dass hier das Wort »theoretisch« benutzt wird, denn dieses Problem ist bis jetzt in der Realität nur ein paar mal in unstabilen Distributionsversionen aufgetreten und wurde durch falsche Abhängigkeiten des fraglichen Pakets ausgelöst oder durch ein System in bereits kaputtem Status, so dass Sie diese Option nicht unbesehen abschalten sollten, da das oben erwähnte Szenario nicht das einzige unmittelbare Problem ist, das die Konfiguration überhaupt verhindern sollte. Bevor eine große Operation wie dist−upgrade mit dieser ausgeschalteten Option ausgeführt wird, sollte explizit versucht werden, install des Pakets durchzuführen. APT ist nicht in der Lage unmittelbar zu konfigurieren, aber stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Problem außerdem an Ihre Distribution und an das APT−Team berichten mit nachstehendem Fehlerverweis, so dass es am Verbessern oder Korrigieren des Upgrade−Prozesses arbeiten kann.

Force−LoopBreak

Schalten Sie diese Option niemals ein, außer wenn Sie −wirklich− wissen, was Sie tun. Es erlaubt APT temporär ein essentielles Paket zu entfernen, um eine Conflicts/Conflicts− oder Conflicts/Pre−Depend−Schleife zwischen zwei essentiellen Paketen zu unterbrechen. SOLCH EINE SCHLEIFE SOLLTE NIEMALS EXISTIEREN UND IST EIN SCHWERWIEGENDER FEHLER. Diese Option wird funktionieren, wenn die essentiellen Pakete nicht tar, gzip, libc, dpkg, bash oder etwas, was davon abhängt, sind.

Cache−Start, Cache−Grow und Cache−Limit

APT benutzt seit Version 0.7.26 eine Zwischenspeicherdatei für Speicherabbilder mit veränderlicher Größe um »verfügbare« Informationen zu speichern. Cache−Start dient als Hinweis, auf welche Größe der Zwischenspeicher wachsen wird und enthält daher den Betrag, welchen Speicher APT beim Start abruft. Die Vorgabe ist 20971520 Byte (~20 MB). Beachten Sie, dass diese Speichermenge für APT verfügbar sein muss, da es sonst unschön scheitert. Für Geräte mit eingeschränktem Speicher sollten diese Werte vermindert werden, während sie für Systeme mit vielen konfigurierten Quellen erhöht werden könnten. Cache−Grow definiert in Byte mit einer Vorgabe von 1048576 (~1 MB) um wieviel die Größe des Zwischenspeichers vergößert werden soll, falls der durch Cache−Start vorreservierte nicht ausreicht. Dieser Wert wird wieder und wieder verwandt bis entweder der Zwischenspeicher groß genug ist, um alle Informationen zu speichern oder die Zwischenspeichergröße das Cache−Limit erreicht. Vorgabe für Cache−Limit ist 0, was bedeutet, dass es kein Limit gibt. Falls Cache−Grow auf 0 gesetzt ist, kann der Zwischenspeicher nicht automatisch wachsen.

Build−Essential

Definiert, welche(s) Paket(e) als essentielle Bauabhängigkeiten betrachtet werde.

Get

Der Get−Unterabschnitt steuert das apt-get(8)−Werkzeug. Lesen Sie bitte dessen Dokumentation, um weitere Informationen über die Optionen hier zu erhalten.

Cache

Der Cache−Unterabschnitt steuert das apt-cache(8)−Werkzeug. Lesen Sie bitte dessen Dokumentation, um weitere Informationen über die Optionen hier zu erhalten.

CD−ROM

Der CD−ROM−Unterabschnitt steuert das apt-cdrom(8)−Werkzeug. Lesen Sie bitte dessen Dokumentation, um weitere Informationen über die Optionen hier zu erhalten.

DIE ERWERBGRUPPE

Die Acquire−Gruppe der Optionen steuert das Herunterladen von Paketen und die URI−Steuerprogramme.

Check−Valid−Until

Sicherheitsbezogene Option wird als »true« vorgegeben, da eine verfallende Überprüfung für eine Release−Datei langzeitige Wiederholungsangriffe verhindert und zum Beispiel Anwendern auch helfen kann, länger nicht aktualisierte Spiegel zu erkennen – diese Funktion hängt jedoch von der Richtigkeit der Zeiteinstellung auf dem Anwendersystem ab. Archivbetreuer sind aufgefordert Release−Dateien mit der Kopfzeile Valid−Until zu erstellen. Falls sie das nicht tun oder ein strengerer Wert gewollt ist, kann die Option Max−ValidTime benutzt werden.

Max−ValidTime

Sekunden, die die Release−Datei als gültig betrachtet werden sollte, nachdem sie erzeugt wurde. Vorgabe ist »für immer« (0), falls die Release−Datei des Archivs keine Valid−Until−Kopfzeile enthält. Falls dies so ist, ist dieses Datum vorgegeben. Das Datum aus der Release−Datei oder das Datum, das durch die Erstellungszeit der Release−Datei angegeben wurde (Date−Kopfzeile) plus die mit diesen Optionen angegebenen Sekunden werden benutzt, um zu prüfen, ob die Bestätigung einer Datei abgelaufen ist indem das neuere Datum der beiden benutzt wird. Archivspezifische Einstellungen können durch Anhängen des Archivetiketts an die Option »name« vorgenommen werden.

PDiffs

Versuchen, Deltas, die PDiffs genannt werden, für Paket− oder Quelldateien herunterzuladen, statt der kompletten Dateien. Vorgabe ist True.

Es sind außerdem zwei Unteroptionen verfügbar, um die Benutzung von PDiffs zu begrenzen: Mit FileLimit kann angegeben werden, wie viele PDiff−Dateien höchstens heruntergeladen werden, um eine Datei zu reparieren. Andererseits gibt SizeLimit die maximale Prozentzahl der Größe aller Patches im Vergleich zur Zieldatei an. Wenn eine dieser Begrenzungen überschritten wird, wird die komplette Datei anstelle der Patche heruntergeladen.

Queue−Mode

Warteschlangenmodus; Queue−Mode kann entweder host oder access sein, wodurch festgelegt wird, wie APT ausgehende Verbindungen parallelisiert. host bedeutet, dass eine Verbindung pro Zielrechner geöffnet wird, access bedeutet, dass eine Verbindung pro URI−Art geöffnet wird.

Retries

Anzahl der auszuführenden erneuten Versuche. Wenn dies nicht Null ist, wird APT fehlgeschlagene Dateien in der angegebenen Zahl erneut versuchen.

Source−Symlinks

Symbolische Verweise für Quellarchive benutzen. Wenn dies auf true gesetzt ist, werden Quellarchive, wenn möglich, symbolisch verknüpft, anstatt kopiert zu werden. True ist die Vorgabe.

http

HTTP−URIs; http::Proxy ist der zu benutzende Standard−HTTP−Proxy. Er wird standardmäßig in der Form http://[[Anwender][:Passwort]@]Host[:Port]/ angegeben. Durch Host−Proxies kann außerdem in der Form http::Proxy::<host> mit dem speziellen Schlüsselwort DIRECT angegeben werden, dass keine Proxies benutzt werden. Falls keine der obigen Einstellungen angegeben wurde, wird die Umgebungsvariable http_proxy benutzt.

Für die Steuerung des Zwischenspeichers mit HTTP/1.1−konformen Proxy−Zwischenspeichern stehen drei Einstellungen zur Verfügung. No−Cache teilt dem Proxy mit, dass er unter keinen Umständen seine zwischengespeicherten Antworten benutzen soll, Max−Age wird nur für Indexdateien gesendet und sagt dem Zwischenspeicher, dass er seine Objekte erneuern soll, die älter als die angegebene Zahl in Sekunden sind. Debian aktualisiert seine Indexdateien täglich, so dass die Vorgabe ein Tag ist. No−Store gibt an, dass der Zwischenspeicher diese Anfragen niemals speichern soll, es ist nur für Archivdateien gesetzt. Dies könnte nützlich sein, um Verunreinigungen des Proxy−Zwischenspeichers mit sehr großen .deb−Dateien zu verhindern. Beachten Sie: Squid 2.0.2 unterstützt keine dieser Optionen.

Die Option timeout stellt den Zeitnehmer für die Zeitüberschreitung ein, die von der Methode benutzt wird. Dies wird auf alle Dinge, einschließlich Verbindungs− und Datenzeitüberschreitungen, angewandt.

Eine Einstellung wird bereitgestellt, um die Tiefe der Warteschlange in Fällen zu steuern, in denen der andere Server nicht RFC−konform oder fehlerhaft (so wie Squid 2.0.2) ist. Acquire::http::Pipeline−Depth kann ein Wert von 0 bis 5 sein, der anzeigt, wie viele ausstehende Anfragen APT senden soll. Ein Wert von Null MUSS angegeben werden, falls der andere Server nicht ordnungsgemäß auf TCP−Verbindungen wartet – anderenfalls werden fehlerhafte Daten erscheinen. Rechner, die dies erfordern, verstoßen gegen RFC 2068.

Die benutzte Bandbreite kann durch Acquire::http::Dl−Limit eingeschränkt werden, was Ganzzahlwerte in Kilobyte akzeptiert. Der Vorgabewert ist 0, was die Beschränkung ausschaltet und versucht, soviel wie möglich von der Bandbreite zu benutzen. (Beachten Sie, dass diese Optionen implizit das Herunterladen von mehreren Servern zur gleichen Zeit deaktiviert.)

Acquire::http::User−Agent kann benutzt werden, um einen unterschiedlichen User−Agent für die HTTP−Download−Methode zu setzten, da einige Proxys den Clients nur dann Zugriff gewähren, wenn der Client einen bekannten Bezeichner verwendet.

https

HTTPS−URIs. Zwischenspeichersteuerung−, Zeitüberschreitung−, AllowRedirect−, Dl−Limit− und Proxy−Optionen entsprechen denen der http−Methode und werden auch für die Optionen der Methode http vorgegeben, falls sie nicht explizit für HTTPS gesetzt sind. Die Option Pipeline−Depth wird noch nicht unterstützt.

Die Unteroption CaInfo gibt den Ort an, an dem Informationen über vertrauenswürdige Zertifikate bereitgehalten werden. <host>::CaInfo ist die entsprechende per−Host−Option. Die boolsche Unteroption Verify−Peer entscheidet, ob das Host−Zertifikat des Servers mit den vertrauenswürdigen Zertifikaten geprüft wird oder nicht. <host>::Verify−Peer ist die entsprechende per−Host−Option. Die boolsche Unteroption Verify−Host entscheidet, ob der Host−Name des Servers geprüft wird oder nicht. <host>::Verify−Host ist die entsprechende per−Host−Option. SslCert entscheidet, welches Zertifikat zur Client−Authentifizierung benutzt wird. <host>::SslCert ist die entsprechende per−Host−Option. SslKey entscheidet, welche privaten Schlüssel für die Client−Authentifizierung benutzt werden. <host>::SslKey ist die entsprechende per−Host−Option. SslForceVersion überschreibt die zu benutzende Standard−SSL−Version. Es kann die Zeichenketten »TLSv1« oder »SSLv3« enthalten. <host>::SslForceVersion ist die entsprechende per−Host−Option.

ftp

FTP−URIs; ftp::Proxy ist der zu benutzende Standard−FTP−Proxy. Er wird standardmäßig in der Form ftp://[[Anwender][:Passwort]@]Host[:Port]/ angegeben. pro−Host−Proxys kann außerdem in der Form ftp::Proxy::<host> angegeben werden. Hierbei bedeutet das spezielle Schlüsselwort DIRECT, dass keine Proxys benutzt werden. Falls keine der obigen Einstellungen angegeben wurde, wird die Umgebungsvariable ftp_proxy benutzt. Um einen FTP−Proxy zu benutzen, müssen Sie in der Konfigurationsdatei das Skript ftp::ProxyLogin setzen. Dieser Eintrag gibt die Befehle an, die gesendet werden müssen, um dem Proxy−Server mitzuteilen, womit er sich verbinden soll. Um ein Beispiel zu erhalten, wie das gemacht wird, lesen Sie bitte /usr/share/doc/apt/examples/configure−index.gz. Die Platzhaltervariablen sind $(PROXY_USER), $(PROXY_PASS), $(SITE_USER), $(SITE_PASS), $(SITE) und $(SITE_PORT). Jede wird von ihrem entsprechenden URI−Bestandteil genommen.

Die Option timeout stellt den Zeitnehmer für die Zeitüberschreitung ein, die von der Methode benutzt wird. Dies wird auf alle Dinge, einschließlich Verbindungs− und Datenzeitüberschreitungen, angewandt.

Mehrere Einstellungen werden zum Steuern des passiven Modus bereitgestellt. Generell ist es sicher, den passiven Modus eingeschaltet zu lassen, er funktioniert in nahezu jeder Umgebung. Jedoch erfordern einige Situationen, dass der passive Modus ausgeschaltet und stattdessen Port−Modus−FTP benutzt wird. Dies kann global für Verbindungen gemacht werden, die durch einen Proxy oder über einen bestimmten Host gehen (Lesen Sie die Beispielskonfiguration, um Beispiele zu erhalten).

Es ist möglich FTP über HTTP zu leiten, indem die Umgebungsvariable ftp_proxy auf eine HTTP−Url gesetzt wird – lesen Sie die Besprechung der HTTP−Methode oberhalb bezüglich der Syntax. Sie können dies nicht in der Konfigurationsdatei setzen und es wird wegen der geringen Effizienz nicht empfohlen FTP über HTTP zu benutzen.

Die Einstellung ForceExtended steuert die Benutzung der RFC2428−Befehle EPSV und EPRT. Die Vorgabe ist false, was bedeutet, dass diese Befehle nur benutzt werden, wenn die Steuerverbindung IPv6 ist. Dies auf true zu stellen erzwingt die Benutzung selbst auf IPv4−Verbindungen. Beachten Sie, dass die wenigsten FTP−Server RFC2428 unterstützen.

cdrom

CDROM−URIs; Die einzige Einstellung für CDROM−URIs ist der Einhängepunkt cdrom::Mount, der der Einhängepunkt des CD−ROM−Laufwerks sein muss, wie er in /etc/fstab angegeben wurde. Es ist möglich alternative Ein− und Aushängebefehle anzugeben, falls Ihr Einhängepunkt nicht in der fstab aufgelistet werden kann (so wie beim Einhängen per SMB und alten Mount−Paketen). Die Syntax besteht darin,

/cdrom/::Mount "foo";

in den CD−ROM−Block einzufügen. Der abschließende Schrägstrich ist wichtig. Aushängebefehle können per UMount angegeben werden.

gpgv

GPGV−URIs; Die einzige Option für GPGV−URIs ist die Option zusätzliche Parameter an gpgv weiterzuleiten. gpgv::Options Zusätzliche Parameter werden an gpgv weitergeleitet.

CompressionTypes

Die List der Kompressionstypen die von den »aquire«−Methoden verstanden werden. Dateien wie Packages können in verschiedenen Kompressionsformaten verfügbar sein. Standardmäßig können die »aquire«−Methoden bzip2−, lzma− und gzip−komprimierte Dateien dekomprimieren. Mit dieser Einstellung können spontan weiter Formate hinzugefügt oder die benutzte Methode geändert werden. Die Syntax dafür lautet:

Acquire::CompressionTypes::Dateierweiterung "Methodenname";

Außerdem kann die Untergruppe Order benutzt werden, um zu definieren, in welcher Reihenfolge das »aquire«−System die komprimierten Dateien herunterzuladen versucht. Das »aquire«−System wird die erste versuchen und mit dem nächsten Kompressionstyp in dieser Liste bei einem Fehler fortfahren. Um daher einen nach dem anderen Typ vorzuziehen, fügen Sie einfach den bevorzugten Typ zuerst in die Liste – noch nicht hinzugefügte Standardtypen werden zur Laufzeit an das Ende der Liste angehängt, so kann z.B.

Acquire::CompressionTypes::Order:: "gz";

verwandt werden, um gzip−komprimierte Dateien über bzip2 und lzma zu bevorzugen. Falls lzma vor gzip und bzip2 vorgezogen werden soll, sollte die Konfigurationseinstellung so aussehen:

Acquire::CompressionTypes::Order { "lzma"; "gz"; };

. Es ist nicht nötig bz2 explizit zur Liste hinzuzufügen, da es automatisch hinzufügt wird.

Beachten Sie, dass Dir::Bin::Methodenname zur Laufzeit geprüft wird: Falls diese Einstellung existiert, wird die Methode nur benutzt, wenn die Datei existiert, z.B. für die (integrierte) bzip2−Methode ist die Einstellung

Dir::Bin::bzip2 "/bin/bzip2";

. Beachten Sie, dass diese auf der Befehlszeile eingegebenen Einträge an das Ende der Liste angehängt werden, die in den Konfigurationsdateien angegeben wurde, aber vor den Vorgabeeinträgen. Um einen Eintrag in diesem Fall vor einem, über die in der Konfigurationsdatei angegebenen, zu bevorzugen, können Sie diese Option direkt setzen – nicht im Listenstil. Dies wird die definierte Liste nicht überschreiben, es wird diesen Typ nur vor die Liste setzen.

Obwohl es möglich ist, einen leeren Komprimierungstyp zu der Reihenfolgenliste hinzuzufügen, versteht dies APT in der aktuellen Version nicht richtig und wird viele Warnungen wegen nicht heruntergeladener Dateien anzeigen – diese Warnungen sind meistens inkorrekte Treffer. Zukünftige Versionen werden möglicherweise eine Möglichkeit enthalten, um wirklich unkomprimierte Dateien vorzuziehen, um den Gebrauch lokaler Spiegel zu unterstützen.

GzipIndexes

Wenn gzip−komprimierte Indizes heruntergeladen werden (Packages, Sources, oder Translations), speichere sie lokal mit gzip−Komprimierung. Dies spart eine Menge Festplattenplatz, aber benötigt mehr CPU−Ressourcen bei der Erstellung des lokalen Paket−Caches. Vorgabe ist False.

Sprachen

Der Unterabschnitt Languages steuert welche Translation−Dateien heruntergeladen werden und in welcher Reihenfolge APT versucht, die Beschreibungsübersetzungen anzuzeigen. APT wird versuchen, die erste verfügbare Beschreibung für die zuerst aufgelistete Sprache anzuzeigen. Sprachen können durch ihre kurzen oder langen Sprachcodes definiert sein. Beachten Sie, dass nicht alle Archive Translation−Dateien für jede Sprache bereitstellen, besonders lange Sprachcodes sind selten. Informieren Sie sich deshalb bitte welche verfügbar sind, bevor Sie hier unmögliche Werte einsetzen.

Die Standardliste beinhaltet »environment« und »en«. »environment« hat hier eine besondere Bedeutung: Es wird zur Laufzeit durch die Sprachcodes ersetzt, die aus der Umgebungsvariable LC_MESSAGES extrahiert wurden. Es wird außerdem sicherstellen, dass diese Codes nicht zweimal in der Liste enthalten sind. Falls LC_MESSAGES auf »C« gesetzt ist, wird nur die Datei Translation−en (falls verfügbar) benutzt. Um APT zu zwingen, keine Übersetzungsdatei zu benutzen, benutzen Sie die Einstellung Acquire::Languages=none. »none« ist ein weiterer Code mit besonderer Bedeutung, der die Suche nach einer passenden Translation−Datei stoppen wird. Dies kann vom Systemadministrator benutzt werden, um APT mitzuteilen, dass es auch diese Dateien herunterladen soll ohne sie aktuell zu benutzen, falls die Umgebungsvariable diese Sprachen nicht angibt. Daher wird die folgende Beispielkonfiguration in der Reihenfolge »en,de« zu einer englischen und »de,en« zu einer deutschen Lokalisierung führen. Beachten Sie, dass »fr« heruntergeladen, aber nicht benutzt wird, falls APT nicht in einer französischen Lokalisierung benutzt wird. In einer solchen Umgebung wäre die Reihenfolge »fr, de, en«.

Acquire::Languages { "environment"; "de"; "en"; "none"; "fr"; };

VERZEICHNISSE

Der Dir::State−Abschnitt hat Verzeichnisse, die zu lokalen Statusinformationen gehören. lists ist das Verzeichnis, in das heruntergeladene Paketlisten platziert werden und status ist der Name der Dpkg−Statusdatei. preferences ist der Name der APT−Einstellungsdatei. Dir::State enthält das Standardverzeichnis, das allen Unterelementen vorangestellt wird, falls sie nicht mit / oder ./ beginnen.

Dir::Cache enthält Orte, die zu lokalen Zwischenspeicherinformationen gehören, so wie die beiden Paketzwischenspeicher srcpkgcache und pkgcache, sowie der Ort, an den heruntergeladene Archive platziert werden, Dir::Cache::archives. Die Generierung von Zwischenspeichern kann ausgeschaltet werden, indem ihre Namen leer gelassen werden. Dies wird den Start verlangsamen, aber Plattenplatz sparen. Es ist vermutlich vorzuziehen, statt des »pkgcache«s den »srcpkgcache« auszuschalten. Wie Dir::State ist das Standardverzeichnis in Dir::Cache enthalten.

Dir::Etc enthält den Ort der Konfigurationsdateien, sourcelist gibt den Ort der Quellliste und main ist die Standardkonfigurationsdatei (Einstellung hat keine Auswirkung, außer wenn sie aus der in APT_CONFIG angegebenen Konfigurationsdatei erfolgt).

Die Dir::Parts−Einstellung liest in allen Konfigurationsteilen in lexikalischer Reihenfolge vom angegebenen Verzeichnis. Nachdem dies geschehen ist, wird die Hauptkonfigurationsdatei geladen.

Auf binäre Programme wird von Dir::Bin verwiesen. Dir::Bin::Methods gibt den Ort des Methodensteuerungsprogramms an und gzip, bzip2, lzma, dpkg, apt−get, dpkg−source, dpkg−buildpackage und apt−cache geben den Ort des jeweiligen Programms an.

Das Konfigurationselement RootDir hat eine besondere Bedeutung. Falls es gesetzt ist, sind alle Pfad relativ zu RootDir, sogar Pfade, die absolut angegeben wurden. So wird zum Beispiel, wenn RootDir auf /tmp/staging und Dir::State::status auf /var/lib/dpkg/status gesetzt ist, nach der Statusdatei in /tmp/staging/var/lib/dpkg/status nachgesehen.

Die Liste Ignore−Files−Silently kann benutzt werden, um anzugeben welche Dateien APT beim Auswerten der Dateien im Verzeichnisteil stillschweigend ignorieren sollte. Standardmäßig werden Dateien, die auf .disabled, ~, .bak oder .dpkg−[a−z]+ endenn stillschweigend ignoriert. Wie bei den letzten Vorgabwerten gesehen, kann die Syntax für reguläre Ausdrücke verwandt werden.

APT IN DSELECT

Wenn APT als eine dselect(1)−Methode benutzt wird, steuern mehrere Konfigurationsdirektiven das Standardverhalten. Diese stehen im Abschnitt DSelect.

Clean

Zwischenspeicherbereinigungsmodus; Dieser Wert kann entweder »always«, »prompt«, »auto«, »pre−auto« oder »never« sein. »always« und »prompt« werden, nachdem das Upgrade durchgeführt wurde, alle Pakete aus dem Zwischenspeicher entfernen, »prompt« (die Vorgabe) tut dies bedingt. »auto« entfernt nur jene Pakete, die nicht länger heruntergeladen werden können (zum Beispiel, weil sie durch eine neue Version ersetzt wurden). »pre−auto« führt diese Aktion vor dem Herunterladen neuer Pakete durch.

Optionen

Die Inhalte dieser Variablen werden als Befehlszeilenoptionen an apt-get(8) übermittelt, wenn es für die Installationsphase durchlaufen wird.

Updateoptions

Die Inhalte dieser Variable werden als Befehlszeilenoptionen an apt-get(8) übermittelt, wenn es für die Aktualisierungsphase durchlaufen wird.

PromptAfterUpdate

Falls true, wird die Aktualisierungsoption [U] in dselect(1) immer nachfragen, um fortzufahren. Vorgabe ist es, nur bei Fehlern nachzufragen.

WIE APT DPKG AUFRUFT

Mehrere Konfigurationsdirektiven steuern, wie APT dpkg(1) aufruft. Diese stehen im Abschnitt DPkg.

Optionen

Dies ist eine Liste von Optionen, die an Dpkg übermittelt werden. Die Optionen müssen unter Benutzung der Listenschreibweise angegeben werden und jedes Listenelement wird als einzelnes Argument an dpkg(1) übermittelt.

Pre−Invoke, Post−Invoke

Dies ist eine Liste von Shell−Befehlen, die vor/nach dem Aufruf von dpkg(1) ausgeführt werden. Wie options muss dies in Listenschreibweise angegeben werden. Die Befehle werden der Reihenfolge nach mit /bin/sh aufgerufen, sollte einer fehlschlagen, wird APT abgebrochen.

Pre−Install−Pkgs

Dies ist eine Liste von Shell−Befehlen, die vor dem Aufruf von Dpkg ausgeführt werden. Wie options muss dies in Listenschreibweise angegeben werden. Die Befehle werden der Reihenfolge nach mit /bin/sh aufgerufen, sollte einer fehlschlagen, wird APT abgebrochen. APT wird den Befehlen auf der Standardeingabe die Dateinamen aller .deb−Dateien, die es installieren wird, übergeben, einen pro Zeile.

Version 2 dieses Protokolls gibt mehr Informationen aus, einschließlich der Protokollversion, dem APT−Konfigurationsraum und den Paketen, Dateien und den Versionen, die geändert werden. Version 2 wird durch Setzen von DPkg::Tools::options::cmd::Version auf 2 eingeschaltet. cmd ist ein Befehl, der an Pre−Install−Pkgs gegeben wird.

Run−Directory

APT wechselt mit chdir in dieses Verzeichnis, bevor Dpkg aufgerufen wird, die Vorgabe ist /.

Build−options

Diese Optionen werden an dpkg-buildpackage(1) beim Kompilieren von Paketen übermittelt. Standardmäßig wird das Signieren augeschaltet und alle Programme werden erstellt.

Dpkd−Trigger−Benutzung (und zugehöriger Optionen)
APT kann Dpkg auf eine Art aufrufen, auf die aggressiv Gebrauch von Triggern über mehrere Dpkg−Aufrufe gemacht wird. Ohne weitere Optionen wird Dpkg Trigger nur während seiner eigenen Ausführung benutzen. Diese Optionen zu benutzen, kann daher die zum Installieren/Upgrade benötigte Zeit verkürzen. Beachten Sie, dass geplant ist, diese Optionen in Zukunft standardmäßig zu aktivieren, aber da es die Art, wie APT Dpkg aufruft, drastisch ändert, benötigt es noch viele weitere Tests. Diese Optionen sind daher aktuell noch experimentell und sollten nicht in produktiven Umgebungen benutzt werden. Außerdem unterbricht es die Fortschrittsanzeige, so dass alle Oberflächen aktuell in der halben (oder mehr) Zeit auf dem Status 100% stehen, während es aktuell alle Pakete konfiguriert.

Beachten Sie, dass es nicht gewährleistet ist, dass APT diese Optionen unterstützen wird oder dass diese Optionen in der Zukunft keinen (großen) Ärger machen. Wenn Sie die allgemeinen Risiken und Probleme mit diesen Optionen verstanden haben, aber tapfer genug sind, sie testen zu helfen, erstellen Sie eine neue Konfigurationsdatei und testen Sie eine Kombination von Optionen. Bitte berichten Sie auf Englisch jegliche Fehler, Probleme und Verbesserungen, denen Sie begegnen und stellen Sie sicher, dass Sie alle von Ihnen benutzten Optionen in Ihren Berichten vermerken. Zum Zweck der Fehlersuche könnte es außerdem nützlich sein, Dpkg um Hilfe zu fragen. Lesen Sie z.B. dpkg −−audit. Eine defensive Optionenkombination wäre

DPkg::NoTriggers "true";
PackageManager::Configure "smart";
DPkg::ConfigurePending "true";
DPkg::TriggersPending "true";

DPkg::NoTriggers

Die keine−Trigger−Markierung zu allen Dpkg−Aufrufen hinzufügen (ausgenommen den ConfigurePending−Aufruf). Siehe dpkg(1), wenn Sie interessiert sind, was dies tatsächlich bedeutet. In Kürze: Dpkg wird die Trigger nicht ausführen, dann ist diese Markierung vorhanden, außer sie wird explizit aufgerufen, um dies in einem gesonderten Aufruf zu tun. Beachten Sie, dass diese Option außerdem in älteren APT−Versionen mit einer geringfügig anderen Bedeutung existiert (nicht dokumentiert): Vorher hing diese Option nur −−no−triggers an die Konfigurationsaufrufe für Dpkg an – nun wird APT diese Markierung außerdem an die »unpack«− und »remove«−Aufrufe anhängen.

PackageManager::Configure

Gültige Werte sind »all«, »smart« und »no«. »all« ist der Vorgabewert und veranlasst APT alle Pakete explizit zu konfigurieren. Die Art von »smart« ist es, nur die Pakete zu konfigurieren, die konfiguriert werden müssen, bevor eine anderes Paket entpackt (Pre−Depends) werden kann und den Rest von Dpkg mit einem Aufruf, der von der nächsten Option generiert wurde, konfigurieren zu lassen. Im Gegensatz dazu wird »no« nicht konfigurieren und völlig die Konfiguration von Dpkg weitergeben (die in dem Moment fehlschlägt, in dem ein Pre−Depends vorkommt). Diese Option auf etwas anderes als all zu setzen, wird außerdem implizit standardmäßig die nächste Option aktivieren, da das System anderenfalls in einem nicht konfigurierten Status enden könnte, der nicht mehr startbar sein könnte.

DPkg::ConfigurePending

Wenn diese Option gesetzt ist, wird APT dpkg −−configure −−pending aufrufen, um Dpkg alle benötigten Konfigurationen und Trigger handhaben zu lassen. Diese Option ist als Vorgabe automatisch aktiviert, wenn die vorherige Option nicht auf all gesetzt ist, aber Deaktivieren könnte nützlich sein, wenn Sie APT mehrmals hintereinander ausführen möchten – z.B. in einem Installationsprogramm. In diesen Szenarien könnten Sie diese Option außer in allen außer der letzten Ausführung deaktivieren.

DPkg::TriggersPending

Nützlich für smart−Konfiguration, da ein Paket mit ausstehenden Triggern nicht als installed angesehen wird und Dpkg es als aktuell entpackt betrachtet, was ein Hemmschuh für Pre−Dependencies ist (siehe Debian−Fehler #526774). Beachten Sie, dass dies alle Trigger ausführt, nicht nur die Trigger, die zum Konfigurieren dieses Pakets benötigt werden.

PackageManager::UnpackAll

Da die Konfiguration an das Ende von Dpkg verschoben werden kann, kann versucht werden, nur die Entpackserien von kritischen Notwendigkeiten, z.B. von Pre−Depends, anzuweisen. Vorgabe ist true und daher die »alte« Methode zum Sortieren nach allem in mehreren Schritten. Obwohl in früheren Versionen von APT beide Methoden enthalten waren, wurde die OrderCritical−Methode nicht benutzt, so dass diese Methode sehr experimentell ist und weitere Verbesserungen benötigt, bevor sie wirklich nützlich wird.

OrderList::Score::Immediate

Essentielle Pakete (und ihre Abhängigkeiten) sollten sofort nach dem Entpacken konfiguriert werden. Es ist eine gute Idee, dies ziemlich früh im Upgrade−Prozess zu tun, da diese Konfigurationsaufrufe aktuell außerdem DPkg::TriggersPending benötigen, das eine Reihe von Triggern ausführt (die möglicherweise nicht gebraucht werden). Essentielle Pakete haben als Vorgabe eine hohe Bewertung, aber die immediate−Markierung ist relativ niedrig (ein Paket, das Pre−Depends hat, wird höher bewertet). Diese Option und die anderen in der gleichen Gruppe können benutzt werden, um die Bewertung zu ändern. Das folgende Beispiel zeigt die Einstellungen mit ihren Vorgabewerten.

OrderList::Score {

Delete 500;

Essential 200;

Immediate 10;

PreDepends 50;

};

PERIODISCHE- UND ARCHIVOPTIONEN

APT::Periodic− und APT::Archives−Gruppen von Optionen konfigurieren das Verhalten periodischer APT−Aktualisierungen, die vom Skript /etc/cron.daily/apt durchgeführt werden. Lesen Sie die Kopfzeilen dieses Skripts, um eine kurze Dokumentation dieser Optionen zu erhalten.

FEHLERSUCHOPTIONEN

Einschalten von Optionen im Abschnitt Debug:: wird veranlassen, dass Fehlersuchinformationen an die Standardfehlerausgabe des Programms gesendet werden, das die apt−Bibliotheken benutzt oder besondere Programmmodi einschaltet, die in erster Linie für das Fehlersuchverhalten von apt nützlich sind. Die meisten dieser Optionen sind für den normalen Anwender uninteressant, aber ein paar könnten es sein:

• Debug::pkgProblemResolver schaltet die Ausgabe über die von dist−upgrade, upgrade, install, remove, purge getroffenen Entscheidungen ein.

• Debug::NoLocking schaltet jegliches Sperren von Dateien aus. Dies kann benutzt werden, um einige Operationen (zum Beispiel apt−get −s install) als nicht root−Anwender auszuführen.

• Debug::pkgDPkgPM gibt die aktuelle Befehlszeile jedesmal aus, wenn apt dpkg(1) aufruft.

Debug::IdentCdrom schaltet das Einbeziehen von statfs−Daten in CD−ROM−IDs aus.

Eine vollständige Liste der Fehlersuchoptionen von APT folgt.

Debug::Acquire::cdrom

Gibt Informationen aus, die sich auf Zugriffe von cdrom://−Quellen beziehen.

Debug::Acquire::ftp

Gibt Informationen aus, die sich auf das Herunterladen von Paketen per FTP beziehen.

Debug::Acquire::http

Gibt Informationen aus, die sich auf das Herunterladen von Paketen per HTTP beziehen.

Debug::Acquire::https

Gibt Informationen aus, die sich auf das Herunterladen von Paketen per HTTPS beziehen.

Debug::Acquire::gpgv

Gibt Informationen aus, die sich auf das Prüfen kryptografischer Signaturen mittels gpg beziehen.

Debug::aptcdrom

Informationen über den Zugriffsprozess auf Paketsammlungen ausgeben, die auf CD−ROMs gespeichert sind.

Debug::BuildDeps

Beschreibt den Prozess der Auflösung von Bauabhängigkeiten in apt-get(8).

Debug::Hashes

Jeden kryptografischen Hash ausgeben, der von den apt−Bibliotheken generiert wurde.

Debug::IdentCDROM

Keine Informationen von statfs einschließen, und zwar die Anzahl der benutzten und freien Blöcke auf dem CD−ROM−Dateisystem, wenn eine ID für eine CD−ROM generiert wird.

Debug::NoLocking

Jegliches Sperren von Dateien ausschalten. Dies wird zum Beispiel erlauben, dass zwei Instanzen von “apt−get update” zur gleichen Zeit laufen.

Debug::pkgAcquire

Protokollieren, wenn Elemente aus der globalen Warteschlange zum Herunterladen hinzugefügt oder entfernt werden.

Debug::pkgAcquire::Auth

Statusmeldungen und Fehler ausgeben, die sich auf das Prüfen von Prüfsummen und kryptografischen Signaturen von heruntergeladenen Dateien beziehen.

Debug::pkgAcquire::Diffs

Informationen über das Herunterladen und Anwenden von Paketindexlisten−Diffs und Fehler, die die Paketindexlisten−Diffs betreffen, ausgeben.

Debug::pkgAcquire::RRed

Informationen ausgeben, die sich auf das Patchen von Paketlisten von APT beziehen, wenn Index−Diffs anstelle vollständiger Indizes heruntergeladen werden.

Debug::pkgAcquire::Worker

Alle Interaktionen mit Unterprozessen protokollieren, die aktuell Downloads durchführen.

Debug::pkgAutoRemove

Alle Ereignisse protokollieren, die sich auf den automatisch−installiert−Status von Paketen und auf das Entfernen von nicht benutzten Paketen beziehen.

Debug::pkgDepCache::AutoInstall

Fehlersuchmeldungen generieren, die beschreiben, welche Pakete automatisch installiert werden, um Abhängigkeiten aufzulösen. Dies entspricht dem anfangs durchgeführten auto−install−Durchlauf, z.B. in apt−get install und nicht dem vollständigen apt−Abhängigkeitsauflöser. Lesen Sie dafür Debug::pkgProblemResolver.

Debug::pkgDepCache::Marker

Generiert Fehlersuchmeldungen, die beschreiben, welches Paket als »keep«/»install«/»remove« markiert ist, während der ProblemResolver seine Arbeit verrichtet. Jedes Hinzufügen oder Löschen kann zusätzliche Aktionen auslösen. Sie werden nach zwei eingerückten Leerzeichen unter dem Originaleintrag angezeigt. Jede Zeile hat das Format MarkKeep, MarkDelete oder MarkInstall gefolgt von Paketname <a.b.c −> d.e.f | x.y.z> (Abschnitt) wobei a.b.c die aktuelle Version des Paketes ist, d.e.f die Version ist, die zur Installation vorgesehen ist und x.y.z eine neuere Version ist, die aber nicht zur Installation vorgesehen ist (aufgrund einer niedrigen Pinning−Bewertung). Die letzten beiden können weggelassen werden, wenn es keine gibt oder wenn sie die gleiche Version haben, wie die, die installiert ist. section ist der Name des Abschnitts, in dem das Paket erscheint.

Debug::pkgInitConfig

Die Vorgabekonfiguration beim Start auf der Standardfehlerausgabe ausgeben.

Debug::pkgDPkgPM

Wenn dpkg(1) aufgerufen wird, Ausgabe der genauen Befehlszeile mit der es aufgerufen wurde, mit Argumenten, die durch einzelne Leerzeichen getrennt sind.

Debug::pkgDPkgProgressReporting

Alle von dpkg(1) empfangenen Daten über einen Status−Datei−Deskriptor und alle während deren Auswertung gefundenen Fehler ausgeben.

Debug::pkgOrderList

Eine Aufzeichnung des Algorithmus generieren, der über die Reihenfolge entscheidet, in der apt Pakete an dpkg(1) weiterleiten soll.

Debug::pkgPackageManager

Statusmeldungen ausgeben, die die Schritte nachverfolgen, die beim Aufruf von dpkg(1) ausgeführt werden.

Debug::pkgPolicy

Die Priorität jeder Paketliste beim Start ausgeben.

Debug::pkgProblemResolver

Die Ausführung des Abhängigkeitenverfolgers aufzeichnen (dies wird nur auf das angewandt, was geschieht, wenn ein komplexes Abhängigkeitsproblem aufgetreten ist).

Debug::pkgProblemResolver::ShowScores

Eine Liste aller installierten Pakete mit ihren berechneten Bewertungen, die vom pkgProblemResolver benutzt werden, ausgeben. Die Beschreibung des Pakets ist die gleiche, wie in Debug::pkgDepCache::Marker beschrieben.

Debug::sourceList

Die Informationen über die in /etc/apt/vendors.list gelesenen Anbieter ausgeben.

BEISPIELE

/usr/share/doc/apt/examples/configure−index.gz ist eine Konfigurationsdatei, die Beispielwerte für alle möglichen Optionen zeigen.

DATEIEN

/etc/apt/apt.conf

APT−Konfigurationsdatei. Konfigurationselement: Dir::Etc::Main.

/etc/apt/apt.conf.d/

APT−Konfigurationsdatei−Fragmente. Konfigurationselement: Dir::Etc::Parts.

SIEHE AUCH

apt-cache(8), apt-config(8), apt_preferences(5).

FEHLER

APT−Fehlerseite [1] . Wenn Sie einen Fehler in APT berichten möchten, lesen Sie bitte /usr/share/doc/debian/bug−reporting.txt oder den reportbug(1)−Befehl. Verfassen Sie Fehlerberichte bitte auf Englisch.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung wurde 2009 von Chris Leick c.leick@vollbio.de in Zusammenarbeit mit dem deutschen l10n−Team von Debian debian−l10n−german@lists.debian.org angefertigt.

Beachten Sie, dass diese Übersetzung Teile enthalten kann, die nicht übersetzt wurden. Dies ist so, damit kein Inhalt verloren geht, wenn die Übersetzung hinter dem Originalinhalt hinterherhängt.

AUTHORS

Jason Gunthorpe

APT−Team

Daniel Burrows <dburrows@debian.org>

Erste Dokumentation von Debug::*.

NOTES

1.

APT-Fehlerseite

http://bugs.debian.org/src:apt



apt.conf(5)